Biomasse gilt weiterhin als erneuerbare Energieform

In den sogenannten Trilog-Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Rat und dem Europaparlament gelang es, die Anrechenbarkeit von Biomasse auf die erneuerbaren Ziele zu erhalten. Das bedeutet, dass Holz, das direkt aus unseren steirischen Wäldern kommt und für Biomasse genutzt wird, weiterhin als erneuerbare Energieform gilt.

Landeshauptmann Christopher Drexler, MEP Simone Schmiedbauer © STVP/Kanizaj

„Der Hausverstand hat sich durchgesetzt“

Unser Landeshauptmann Christopher Drexler hält fest: „Der Klimaschutz ist die herausragende Aufgabe unserer Epoche. Deswegen ist es umso wichtiger, dass der Schildbürgerstreich rund um die Verteufelung der Biomasse ein Ende genommen hat. Die EU ist endlich von ihrem Holzweg abgewichen und unsere natürlich gewachsenen und vor allem nachwachsenden Rohstoffe werden weiterhin als erneuerbare Energie gelten. Die Biomasse ist für die Steiermark als waldreichstes Bundesland ein unerlässliches Standbein, um die Energiewende und insbesondere die Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit zu schaffen. Ich freue mich, dass bei der EU dahingehend Vernunft eingekehrt ist.“

„Eine Einschränkung hätte sich potenziell negativ auf die Absatzmärkte und damit auf die gesamte Forstwirtschaft ausgewirkt. Ich freue mich, dass wir am Ende einen guten Kompromiss gefunden haben und Biomasse auch weiterhin als erneuerbare Energie gilt. Der Hausverstand hat sich durchgesetzt“, so unsere Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer.

Biomasse in der Steiermark

Die Biomasse hat in der Steiermark einen enorm hohen Stellenwert, denn sie ist mit über 4.500 Arbeitsplätzen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein die Biomasse-Heizwerke und -Nahwärmeanlagen sparen in der Steiermark jedes Jahr 150 Millionen Liter Heizöl und damit 500.000 Tonnen CO2. Biomasse ist vor allem im Winter als erneuerbare Energiequelle unentbehrlich, denn rund 620 Biomasse-Heizwerke versorgen 100.000 steirische Haushalte mit sauberer Wärme. Darüber hinaus besteht allein bei der Holzbiomasse noch ein zusätzliches Potential von zumindest 2.000 Terawattstunden pro Jahr.

„Mit einem Anteil von über zwei Drittel an der erneuerbaren Energie ist die Biomasse das Rückgrat der nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung im Land. Für das Waldland Steiermark und unsere zukunftsorientierte Forstwirtschaft ist der EU-Angriff auf unsere nachhaltige Holznutzung nicht tolerierbar. Es ist gut, dass nun zumindest dieser Richtlinie die Giftzähne gezogen wurden. Wir werden auch bei der EU-Waldstrategie gegen die überbordende Regulierung kämpfen“, betont Agrarlandesrat und Bauernbund-Obmann Hans Seitinger.

Mit Biomasse zur Energiewende

Wir haben uns EU-weit ein ambitioniertes Ziel gesetzt: 42 Prozent der Energie soll bis 2030 aus erneuerbaren Quellen stammen. Um diesen großen Schritt für mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in Europa zu erreichen, können wir auch weiterhin auf Biomasse aus unseren heimischen Wäldern setzen. Auch, wenn es einige Einschränkungen für Biomasse-Anlagen mit einer Höchstleistung von über 7,5 Megawatt gibt, ist das insgesamt eine sehr gute Nachricht für unsere Steiermark!

„Die meisten heimischen Werke sind ohnehin kleine Werke, die beispielsweise von Gemeinden betrieben werden und die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort versorgen“, so Schmiedtbauer und sagt weiter: „Die Bürgerinnen und Bürger können in einer Zeit, wo Energie ein besonders knappes Gut ist und der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft ganz oben auf der Agenda steht, weiterhin auf Erneuerbare aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und damit auf eine heimische, leistbare und verlässliche Energieversorgung setzen!“

Für Österreich, dessen Staatsfläche zu rund 48 Prozent, und insbesondere auch für unsere Steiermark, die zu 62 Prozent von Wäldern bedeckt ist, wo große Offshore Windparks beispielsweise nicht möglich sind, ist die Entscheidung ein großer Erfolg. „Nur mit der Biomasse haben wir eine realistische Chance, die Energiewende in dieser kurzen Zeit zu schaffen. Mit starken Argumenten und einem unermüdlichen Einsatz ist es uns gelungen, das Beste für die Österreicherinnen und Österreicher herauszuholen“, lobt Schmiedtbauer.

 

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