Portalambulanz entlastet Kinderklinik in Graz

Seit 10. November 2023 steht an den Wochenenden eine eigene, am Vorplatz des Kinderzentrums eingerichtete Portalambulanz zur Versorgung der jungen Patient*innen am LKH-Univ. Klinikum zur Verfügung, die mit niedergelassenen Kinder- und Jugendfach-ärzt*innen besetzt ist. Das Pilotprojekt wird über den Gesundheitsfonds Steiermark finanziert und läuft bis März 2024. Auf Einladung von Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber fanden sich kürzlich u. a. Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl, Klubobmann Hannes Schwarz, der KAGes-Vorstand sowie das Direktorium des Uniklinikum vor Ort ein und zeigten sich von dem System angetan. Trotz des erfolgreichen Starts appellieren die Verantwortlichen an alle Eltern, nur im Notfall mit ihren Kindern an das Uniklinikum Graz zu kommen bzw. im Vorfeld das Gesundheitstelefon 1450 anzurufen.

Hannes Schwarz, Klubobmann, Mag. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor Uniklinikum Graz, Univ.-Prof. Ing. DDr. Gerhard Stark, KAGes-Vorstandsvorsitzender, Ulrike Kylianek, Pflegeleitung der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik, Dr.in Barbara Pratl, Kinderfachärztin, Dr. Aaron Beckers, Kinderfacharzt,
Dr. Karlheinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Sport, Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Ärztlicher Direktor Uniklinikum Graz, Mag.a Gabriele Möstl, Pflegedirektorin Uniklinikum Graz, Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber, Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, und DGKP Katharina Reif, stv. Leitung der Ambulanz der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde. © LKH-Univ. Klinikum Graz/Kurt Remling

Am Kinderzentrum des LKH-Univ. Klinikum Graz rüstet man sich bekanntermaßen für die bevorstehenden Infektionswellen, für die Influenza-, RS- und Coronaviren auch heuer sorgen werden. Um die Ambulanz der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde zu entlasten, fiel bereits am ersten Novemberwochenende der Startschuss zum Probelauf einer eigenen Portalambulanz, die in den bestehenden Containern am Vorplatz des Kinderzentrums untergebracht ist. Seit 10. November ist sie nun fix an den Wochenenden in Betrieb.

Wie die Aufnahme konkret funktioniert, beschrieb Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber, Klinikvorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, vor Kurzem beim Besuch von Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl, Klubobmann Hannes Schwarz, den beiden KAGes-Vorständen sowie dem Direktorium des Uniklinikum Graz am Kinderzentrum: „Mittels Checklisten wird abgeklärt, ob ein Kind als infektiös einzustufen ist, ob es in der Portalambulanz oder doch in der Klinik-Ambulanz gesehen werden soll. Wenn die Behandlung in der Portalambulanz erfolgen soll, wird dies im System dokumentiert und das jeweilige Kind von einer*einem Portalambulanz-Ärzt*in aufgerufen, versorgt und wieder entlassen.“ Bereits beim Probebetrieb habe sich gezeigt, dass etwa 40 Prozent der Patient*innen auf diese Art bestens behandelt werden können. „Stellen die Kolleg*innen der Portalambulanz freilich fest, dass doch eine klinische Behandlung notwendig ist, wird die*der Betroffene in unserer Ambulanz aufgenommen“, erläuterte Klinikvorstand Eber, unter dessen Ägide der Aufnahmeprozess samt Checklisten erarbeitet wurde. „Das System funktioniert also so ähnlich wie die Allgemeinmedizinische Praxis, die seit einigen Jahren auf der Notaufnahme für Erwachsene des LKH-Univ. Klinikum Graz, der EBA, läuft und in der gut ein Drittel der Patient*innen versorgt werden können“, unterstrich Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Ärztlicher Direktor des Uniklinikum die Ausführungen.

Für KAGes-Vorstandsvorsitzenden Univ.-Prof. Dr. Gerhard Stark schaffe man mit der Portalambulanz vor dem Kinderzentrum daher auch eindeutig eine Win-Win-Situation für alle: „Einerseits wird jedes Kind entsprechend seiner Erkrankung rasch und bestmöglich behandelt, andererseits kann sich das Team der Klinik auf die Patient*innen konzentrieren, deren Beschwerden universitätsmedizinisch abgeklärt werden müssen bzw. deren Behandlung ausschließlich auf der Klinik erfolgen kann“, erklärte er und gab sich zuversichtlich, dass sich das System auch positiv auf die Wartezeiten auswirken werde.

Öffnungszeiten und Finanzierung der Portalambulanz

Konkret ist die Portalambulanz vor dem Kinderzentrum freitags von 16 bis 20 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 12 bis 19 Uhr besetzt. Die derzeit sieben Fachärzt*innen der Portalambulanz werden von Mitarbeitenden des Uniklinikum sowie von Studierenden der Med Uni Graz im Klinisch-Praktischen-Jahr unterstützt. An den ersten beiden Wochenenden konnten pro Stunde bis zu fünf Patient*innen in der Portalambulanz behandelt werden, wobei sich diese Zahl – „immer abhängig von der Gesamtfrequenz“, wie die Verantwortlichen betonen – noch erhöhen kann.

Die Portalambulanz wird über den Gesundheitsfonds Steiermark finanziert. „Natürlich wird jedes Kind behandelt! Das ist unsere oberste Prämisse und daher bin ich froh, dass es uns gemeinsam gelungen ist, diese Portalambulanz für die Infektionssaison zu installieren, um damit das Team der Ambulanz der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde zu entlasten. Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben, dass wir dieses wichtige Projekt so rasch und unbürokratisch umsetzen konnten“, erklärte Landesrat Kornhäusl und Klubobmann Hannes Schwarz ergänzte: „Unser Ziel ist es, jedes Kind bestmöglich zu behandeln. Mit der Portalambulanz haben wir einen wichtigen Schritt getan, um dieses Ziel zu erreichen. Die Entlastung der Klinik und die verbesserte Versorgung der Kinder sind ein klares Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Klinik appellierten die beiden aber dennoch an alle Eltern, das Spital mit ihren Kindern wirklich nur im Notfall aufzusuchen bzw. im Idealfall überhaupt das Gesundheitstelefon 1450 anzurufen, bevor man sich auf den Weg ins Krankenhaus macht.

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