Feierliche Übergabe der Josef Krainer-Preise

Im feierlichen Rahmen der Aula der Alten Universität in Graz fand am 20. März 2023 die Überreichung der Josef Krainer-Preise 2023 statt. Unser Landeshauptmann Christopher Drexler zeichnete dabei den Historiker und ehemaligen Rektor der Universität Helmut Konrad und Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko mit dem Großen Josef Krainer-Preis 2023 aus. Der Josef Krainer-Würdigungspreis 2023 wurde viermal, der Josef Krainer-Förderungspreis 2023 sechsmal vergeben. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste wurde dabei das Gedenken an Josef Krainer sen., der das Land als Landeshauptmann von 1948 bis 1971 als Reformer geprägt hat, hochgehalten.

Großer Josef Krainer-Preis 2023: LH Christopher Drexler mit Helmut Konrad (li.) und Helmut Marko (r.) © Land Steiermark/Binder

„Mit der Verleihung der Josef Krainer-Preise soll das Wirken des großen steirischen Landeshauptmannes, Josef Krainer Senior, bewahrt werden und der mit ihm untrennbar verbundene schöpferische und eigenständige Geist in der Steiermark gepflegt und weitergeführt werden. Die heute ausgezeichneten Persönlichkeiten repräsentieren mit ihren großartigen wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen diese Offenheit, das tiefe Kulturbewusstsein und stehen damit für die wirtschaftliche und soziale Erfolgsgeschichte unserer Steiermark″, so unser Landeshauptmann Christopher Drexler in seiner Festansprache.

Großer Josef Krainer-Preis an Helmut Konrad verliehen

Helmut Konrad promovierte im Jahr 1973 nach seinem Studium der Geschichte und der Germanistik sub auspiciis praesidentis an der Universität Wien. Nach seiner Habilitation und Lehrtätigkeiten als außerordentlicher Professor an der Universität Linz sowie als Vertretungsprofessor an der Universität Innsbruck, wirkte er als ordentlicher Professor für Allgemeine Zeitgeschichte unter Berücksichtigung außereuropäischer Länder und Kulturen an der Karl-Franzens-Universität Graz. Als hervorragender Wissenschaftler und hochengagierter Hochschulpolitiker war er unter anderem als Pro- bzw. Prädekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät und als Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Graz tätig.

Von 1993 bis 1997 amtierte Helmut Konrad als Rektor der Universität Graz und trug in dieser Zeit maßgeblich zur Modernisierung und Internationalisierung der Universität bei. Auch auf nationaler Ebene engagierte er sich als Vizepräsident der Österreichischen Rektorenkonferenz. In seinen Forschungsfeldern – Geschichte des 20. Jahrhunderts, Kultur- und Sozialgeschichte, Arbeitergeschichte, Institutionengeschichte, der Erste Weltkrieg und der Entwicklung universitärer Qualitätssicherungssysteme – hat er insgesamt rund 350 Bücher, Artikel und Editionen verfasst. Darüber hinaus hat Konrad rund 200 Diplomarbeiten und rund 100 Dissertationen betreut.

„Helmut Konrad ist vor allem ein Wissenschaftler, der komplexe Sachverhalte kompakt einer breiten Öffentlichkeit vermitteln kann. Und weil Demokratie und Freiheit eben keine Selbstverständlichkeit sind, ist gerade die Vermittlung von historischen Zusammenhängen von größter Bedeutung”, so unser Landeshauptmann

Großer Josef Krainer-Preis für Helmut Marko

Helmut Marko ist seit dem Jahr 2005 Motorsportchef des Formel 1-Teams von Red Bull. Er selbst bestritt zwischen 1971 und 1972 insgesamt neun Rennen in der Königsklasse des Motorsports. Nach seiner aktiven Rennfahrerkarriere stieg er in die Hotelbranche ein und eröffnete in Graz das Schlossberghotel und das Augarten Hotel. 2017 kam das Lendhotel und 2020 schließlich noch das Hotel Kai 36 dazu. Schon seit Beginn unterstützt er in der Innengestaltung seiner Häuser junge Künstler – heute befindet sich in den Hotels eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst. Nach den ersten Hoteleröffnungen gründete Helmut Marko ein eigenes Renn-Team, das in der DTM, der Formel 3 und der Formel 3000 an den Start ging und dort auch Meisterschaften gewinnen konnte.

Nebenbei war Helmut Marko immer schon auch als Manager tätig. Bei Red Bull war er mitverantwortlich für unglaubliche sechs Fahrer-WM-Titel und fünf Konstrukteurs-WM-Titel. Marko gilt in der Formel 1 auch als großer Förderer und Unterstützer junger Talente. Als Verantwortlicher des Red Bull Junior Teams erkannte er früh das Talent des inzwischen doppelten Weltmeisters und aktuell in der Formel 1 dominanten Max Verstappen und war die treibende Kraft, Verstappen als junges Talent direkt von der Formel 3 in die Formel 1 zu holen.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Helmut Marko, die Formel 1 und damit Red Bull Racing sind seit Jahren ganz eng mit der Steiermark verbunden. Er ist unserem Land in der ganzen Welt ein Botschafter geblieben, auf den wir stolz sein können. Seine Vielseitigkeit, neben dem Motorsport ist er ja auch als Hotelier erfolgreich und als Förderer von bildender Kunst von großer Bedeutung, macht ihn zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit.”

LH Christopher Drexler mit allen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Gedenkwerk-Obmann Gerald Schöpfer und Gedenkwerk-Geschäftsführer Klaus Poier © Fischer/ Land Steiermark

Josef Krainer-Würdigungspreis & Josef Krainer-Förderungspreis

Mit dem Josef Krainer-Würdigungspreis werden arrivierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet. Der wissenschaftliche Beirat holt vor seinen Entscheidungen jeweils Gutachten von unabhängigen in- und ausländischen Experten ein. Ausgezeichnet wurden Franz Hartlieb (Rechtswissenschaften), Corina Madreiter-Sokolowski (Molekulare Biowissenschaften), Nina Schalk (Materialwissenschaften) und Martin Steinberger (Technische Wissenschaften).

Der Josef Krainer-Förderungspreis soll für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eine erste Anerkennung ihrer Leistungen darstellen und sie zugleich zu weiterer Arbeit auf wissenschaftlichem Gebiet ermutigen. Den Josef Krainer-Förderungspreis 2023 erhielten Zhuo Chen (Werkstoffwissenschaften), Thomas Kamencek (Technische Physik), Christoph Leitner (Biomedizinische Technik), Laura Pajed (Molekulare Biowissenschaften) und Marielena Plieseis (Rechtswissenschaften)

„Die Persönlichkeiten und ihre Leistungen, die hier ausgezeichnet wurden, sind ganz einfach außergewöhnlich. Es ist ein beeindruckender Bogen, der sich über das weite Feld der wissenschaftlichen Welt spannt. Und es sind diese Menschen, die uns mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft blicken lassen. Es wird nämlich die Expertise der Wissenschaft und technologischen Fortschritt brauchen, um Herausforderungen wie den Klimawandel samt Energiekrise zu lösen”, so unser Landeshauptmann abschließend.

„politicum“ versteht sich als Zeitschrift, die die offene Diskussion pflegt. Zahlreiche, namhafte nationale und internationale Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und politischen Couleurs haben zu den verschiedensten aktuellen Themen Stellung bezogen. Zu Politik, Wirtschaft, Geschichte, Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Staats- und Demokratiereform u.v.m.

Die Liste der Themen sowie die Liste der über 1.800 Autorinnen und Autoren ist eine eindrucksvolle, bunte Vielfalt und ein kleines „Who is who“ der Steiermark, aber auch Österreichs.

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