Sozialpartnergipfel in der Grazer Burg

Gestern, am 1. September fand mit dem Sozialpartnergipfel die Fortsetzung des im Juli 2020 abgehaltenen Arbeitsmarktgipfels in der Grazer Burg statt. Gemeinsam mit den Spitzen der steirischen Sozialpartner, Vertretern der Banken und dem Städte- und Gemeindebund analysierten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Soziallandesrätin Doris Kampus und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt in der Steiermark und die Herausforderungen im Bereich der Beschäftigung in den kommenden Monaten. Genutzt wurde der Sozialpartnergipfel darüber hinaus auch, um Bilanz über die im Zuge der Corona-Pandemie gewährten Unterstützungen zu ziehen. Mit Maßnahmen im Wirtschafts- und Tourismusbereich konnte zahlreichen Unternehmen geholfen werden.

Sozialpartnergipfel mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes sowie der Sozialpartner in der Grazer Burg. © Land Steiermark/Streibl

„COVID-19 stellt für Wirtschaft und Arbeitsmarkt eine der größten Bewährungsproben dar. Umso wichtiger ist jetzt ein gemeinsames und entschlossenes Handeln. Um die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern, haben wir bereits Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen, Arbeitnehmer und Gemeinden gesetzt. Ab heute tritt auch das bundesweite Entlastungspaket in Kraft, das mit der Senkung des Eingangssteuersatzes von 25% auf 20%, dem Kinderbonus und der Einmalzahlung für Arbeitslose den Konsum steigern wird. Das alles sind Lichtblicke, die mich zuversichtlich stimmen, dass unsere Wirtschaft möglichst schnell wieder in Schwung kommt“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

„Es freut mich sehr, dass bei uns in der Steiermark in Sachen Arbeitsmarktpolitik alle entscheidenden Kräfte an einem Strang ziehen und gemeinsam Nägel mit Köpfen machen. Die heute vorgelegte Zwischenbilanz zur Corona-Stiftung ist höchst erfreulich. Wichtig sind nun weitere Maßnahmen im Bereich der jungen Menschen und der Frauen. Mit dem Gemeindepaket haben wir die Basis dafür gelegt, dass unsere Städte und Gemeinden auch künftig zentrale Projekte für ihre Bürgerinnen und Bürger fertigstellen bzw. neue Projekte beginnen können. Diesbezüglich ist bereits einiges auf Schiene. Unsere Kommunen sind schließlich unverzichtbare Investoren und der Motor zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Besonders wichtig sind uns dabei Investitionen im Bereich der Infrastruktur und des Umwelt- und Klimaschutzes“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.

Fachkräftemangel kehrt zurück
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte, dass zahlreiche Unternehmen wieder auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind: „In vielen Branchen – etwa dem Tourismus – spüren wir bereits wieder einen Fachkräftemangel“, so Eibinger-Miedl, die den Fokus in ihrem Ressort derzeit auf die Vorbereitungen für den Herbst richtet: „Wir arbeiten gemeinsam mit dem Gesundheitsressort daran, die COVID-Testungen für Unternehmen zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist es ein wichtiger Schritt, dass das Gesundheitsressort die Kapazitäten aufgestockt hat. Das ist essentiell für die Betriebe“, so die Landesrätin. Mit Blick auf die von Ungarn verhängten Grenzschließungen, die ab heute in Kraft sind, warnte Eibinger-Miedl davor, dass solche Beispiele nicht Schule machen dürften.

Zu den bisherigen Unterstützungen für Unternehmen verwies die Landesrätin darauf, dass „im Rahmen der Telearbeitsplatz-Offensive bisher die Einrichtung von 5.000 Telearbeitsplätzen in der Steiermark unterstützt wurde. Im Tourismus wurden in den vergangenen Monaten mit den zusätzlichen Mitteln aus dem COVID-Hilfspaket des Landes Investitionen der steirischen Unternehmen von mehr als 50 Millionen Euro ausgelöst“, so Eibinger-Miedl.

„Aus der Gesundheitskrise darf keine Sozialkrise werden“, betonte Soziallandesrätin Doris Kampus mit Blick auf die Entwicklung am steirischen Arbeitsmarkt. Zum einen gebe es zwar Silberstreifen am Horizont, aber auch enorme Schwierigkeiten, etwa bei ATB in Spielberg. „Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsentwicklung werden sich zunehmend entkoppeln“, erläuterte die Soziallandesrätin, die eine erste Bilanz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen aus ihrem Ressort vorlegte: „Im Rahmen der Corona-Stiftung haben wir die ersten tausend Plätze fixiert. Zu einem eigenen Jugendpaket gehören zwei neue Produktionsschulen, Ausbau der überbetrieblichen Lehrausbildung und das Jugendcollege.“ Mit Blick auf die starke Betroffenheit von Frauen durch die Corona-Pandemie sagte Kampus: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Frauen gleich mehrfach dafür die Zeche bezahlen. Daher haben wir mit #wedo ein spezielles Qualifizierungsprojekt auf Schiene gebracht. Allen Betroffenen müssen wir vermitteln, dass sie nicht alleine sind.“

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