Fachkräfte gesucht: eine Mission Impossible?

Diskutiert wurde beim gestrigen DiensTalk in der Landesparteizentrale der Steirischen Volkspartei über den Fachkräftemangel. Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsbergbegrüßte dazu den Präsidenten der Steirischen Wirtschaftskammer, Josef Herk, sowie den Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe, die sich beiderseits der Herausforderungen am Arbeitsmarkt bewusst sind.

Karl-Heinz Snobe, Moderator Michael Fleischhacker, Josef Herk, Detlev Eisel-Eiselsberg © STVP/Foto Fischer

Herk: 25.000 Facharbeiter fehlen jetzt, 2030 doppelt so viele
„Wir haben zu wenig Jugend“, so Wirtschaftsbundobmann Herk. Die Erwerbsquote würde ob des bevorstehenden Pensionsantritts der geburtenstarken Jahrgänge sinken, und zu wenig junge Kräfte nachrücken. „Betten voll, Küche leer ist die Ausgangssituation“, spielte Herk auf den Personalmangel im Tourismus an. Es brauche moderne Zugänge sowohl in der Ausbildung, als auch in den Betrieben: „Lehrer sollten die alten Bilder von der Arbeit ablegen und Unternehmen müssen sich um den Nachwuchs kümmern“. Ein Lösungsansatz sei die Öffnung des Arbeitsmarktes: „Wir sehen hier in Kroatien eine Möglichkeit“.

 

Snobe für stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen
„Der Fachkräftemangel ist punktuell und branchenbezogen“, führte Snobe aus. Ein Erwerbspotenzial bis 67 oder älter sowie eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen seien mögliche Lösungen. Ein Kurswechsel sei ebenfalls nötig: negativ konnotierte Begriffe wie die „Lehrlingsentschädigung“ müssen aus dem Vokabular entfernt werden, um nicht den Anschein eines Schadens durch die Lehre zu erwecken. Die duale Ausbildung lobte Snobe als eine Voraussetzung für die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit.

Detlev Eisel-Eiselsberg: Thema wird nicht ernst genommen
„Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosenzahlen sinken: mit ein Grund warum das Thema Fachkräftemangel nicht ernst genommen wird, obwohl es für einige Unternehmen bereits Umsatzeinbußen gibt. Die Entwicklung ist besorgniserregend, daher ist es an der Zeit, sich Konzepte zu überlegen“, fasste Eisel-Eiselsberg zusammen.

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