Einführung eines eigenständigen Unterrichtsfachs „Politische Bildung und Staatskunde“

Mit einem Entschließungsantrag hat die Zukunftskoalition in der heutigen Landtagssitzung die Einführung eines eigenständigen Unterrichtsfachs „Politische Bildung und Staatskunde“ und eine Schwerpunktsetzung im Schulunterricht auf „Wirtschaftspraxis und Berufsorientierung“ gefordert. „Entgegen vieler Behauptungen wissen wir aus zahlreichen Studien und Befragungen und vor allem aus persönlicher Erfahrung, dass junge Menschen großes Interesse daran haben, an der politischen Gestaltung unseres Landes teilhaben zu können. Mit einem eigenständigen Unterrichtsfach „Politische Bildung und Staatskunde“, soll dem im Schulunterricht Rechnung getragen werden. Wenn junge Menschen mit 16 Jahren zur Wahl schreiten, sollen sie ihre Entscheidung auf Basis grundlegender Informationen über das politische System und die Funktionsweise unseres Staates treffen können.“, führen die Bildungssprecher der Zukunftskoalition, Lukas Schnitzer (VP) und Wolfgang Dolesch (SP), zu ihrem Antrag aus.

LAbg. Lukas Schnitzer
LAbg. Lukas Schnitzer

Neben dem Heranführen an die Teilhabe an politischen Gestaltungsprozessen, gilt es junge Menschen auch auf die steigenden Anforderungen des modernen Wirtschaftslebens vorzubereiten. Mit einer Schwerpunktsetzung im Schulunterricht auf Wirtschaftspraxis und Berufsorientierung soll die berufliche Entscheidungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gestärkt, sowie verschiedene Berufsbilder, Berufsmöglichkeiten und damit verbundene Qualifizierungserfordernisse erläutert werden. „Wie notwendig dieser Schwerpunkt im Schulunterricht wäre, zeigt sich nicht zuletzt durch die große und positive Resonanz auf das jüngst von der Wirtschaftskammer Steiermark ins Leben gerufene „Talent Center“. Auch die Landesregierung hat bereits mit dem steiermarkweiten Einsatz von Bildungs- und BerufsorientierungskoordinatorInnen auf dieses Erfordernis reagiert“, beschreiben die Bildungssprecher bisher in der Steiermark gesetzte Maßnahmen und unterstreichen deren Bedeutung: „Junge Menschen sollen wissen, mit welcher Ausbildung sie die bestmöglichen Chancen haben, in der jeweiligen Region einen Arbeitsplatz zu finden“.

Mit ihrem in der heutigen Landtagssitzung beschlossenen Antrag richtet die Zukunftskoalition die Forderung an die Bundesregierung, in einem mehrstufigen Verfahren für die Einführung eines eigenständigen Unterrichtsfachs „Politische Bildung und Staatskunde“ und den Unterrichtsschwerpunkt „Wirtschaftspraxis und Berufsorientierung“ Sorge zu tragen. So soll als erster Schritt ein Konzept erarbeitet werden, die Lehrerausbildung neu zu regeln, ehe die Einführung des Unterrichtsfachs bzw. der Schwerpunktsetzung erfolgt. Bis dahin soll eine Aufwertung der politischen Bildung sowie eine Intensivierung der Berufsorientierung und der Wirtschaftskunde im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten erfolgen.

„Mit diesem Antrag soll ein Mehr an Demokratie durch die Ausbildung mündiger junger Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die an politische Entscheidungsprozesse durch fundiertes Wissen über das Staatsystem herangeführt werden, garantiert sein. Umso verwunderlicher und enttäuschender finden wir es, dass die FPÖ gegen diesen Antrag gestimmt und sich deutlich gegen politische Bildung junger Menschen gestellt hat“, bemerken Schnitzer und Dolesch abschließend.

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