Der „Steirische Gesundheitsplan 2035“

Unter dem Motto „Gemeinsam auf neuen Wegen“ fand der 2. Dialogtag zum „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ als Fortsetzung der diesjährigen Gesundheitskonferenz statt. In den Sommermonaten wurden intensive Gespräche auf allen Ebenen geführt, der 2. Dialogtag gab nun den Startschuss für die weitere Diskussion mit der Bevölkerung in allen Regionen der Steiermark. Ziel ist die umfassende regionalspezifische Information über die Auswirkungen und weiteren Umsetzungsschritte des „Steirischen Gesundheitsplans 2035“. Eines ist dabei für die gesamte Steiermark gleich: der Gesundheitsplan 2035 soll mehr Nähe, bessere Qualität und mehr Beteiligung in der Gesundheitsversorgung bringen.

Heute sind die Steirerinnen und Steirer zum Glück gesünder und leben länger als je zuvor. Das ist vor allem das Ergebnis einer ständigen Verbesserung und Veränderung der Gesundheitsversorgung in unserem Land. Auch heute hat die Steiermark Handlungsbedarf: Waren etwa 2002 noch 197.000 Steirerinnen und Steirer über 65 Jahre alt, werden dies 2035 bereits 351.000 Menschen sein. Das entspricht einer Steigerung von 78 Prozent. Eine älter werdende Gesellschaft bedeutet andere Krankheitsbilder und erfordert andere Behandlungsmöglichkeiten.

Der „Steirische Gesundheitsplan 2035“ nutzt diese Entwicklungen, um heute und in Zukunft die bestmögliche Gesundheitsversorgung in der Steiermark zu sichern.

Landesrat Mag. Christopher Drexler  © Gesundheitsfonds Steiermark
Landesrat Mag. Christopher Drexler © Gesundheitsfonds Steiermark

Der „Steirische Gesundheitsplan 2035“: Gesundheitsversorgung im europäischen Spitzenfeld Mit dem „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ positioniert sich die Steiermark mit seiner Gesundheitsversorgung im europäischen Spitzenfeld. Drei Dimensionen sind bei der Entwicklung und Umsetzung des „Steirischen Gesundheitsplans“ von besonderer Bedeutung:

1. Mehr Nähe: Die Gesundheitsversorgung in der Steiermark rückt in Zukunft näher an die Menschen. Das bedeutet, dass bis 2035 schrittweise Gesundheitszentren (Primärversorgungseinheiten) in der ganzen Steiermark errichtet werden. Sie dienen als Ergänzung zu den Hausärzten und Fachärzten in der nahen Umgebung und sind auch am Tagesrand und an Wochenenden erreichbar.

Die Anzahl der Gesundheitszentren wird dabei an die Rahmenbedingungen der einzelnen Regionen (z.B. Größe, Einwohnerzahl) angepasst. So bekommt jede Region die Anzahl an Gesundheitszentren, die sie für eine flächendeckende medizinische Versorgung der Steirerinnen und Steirer braucht. Zusätzlich zu Gesundheitszentren, Haus- und Fachärzten steht medizinisch geschultes Personal 24 Stunden täglich per Telefon zur Verfügung. Auch für eine lückenlose Notarztversorgung ist gesorgt –ebenfalls 24 Stunden, 365 Tage im Jahr.

2. Bessere Qualität: Mit dem „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ verfügen alle Steirerinnen und Steirer über einen gleichwertigen Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung – unabhängig von Wohnort, Alter, Geschlecht oder sozialem Status.

Die Gesundheitsversorgung der Zukunft besteht aus fünf Elementen:

Telefonischer Erstkontakt: Beim neuen Gesundheitstelefon kann medizinisch geschultes Personal Auskunft bei Gesundheitsfragen geben oder weitere Behandlungsschritte einleiten. Das Gesundheitstelefon steht rund um die Uhr zur Verfügung.

Gesundheitszentrum (Primärversorgung): Die Gesundheitszentren sind die zentrale Anlaufstelle in allen medizinischen Fragen, sie koordinieren die weitere medizinische Versorgung z.B. durch Fachärzte oder Leitspitäler. Durch ihren umfassenden Informationsstand zur Gesundheit der Patientinnen und Patienten verhindern sie unnötige Umwege, Fehlzuweisungen oder Verzögerungen in der Behandlung. Auch längere Therapien können in Gesundheitszentren absolviert, unnötige Spitalsaufenthalte dadurch reduziert werden.

Facharzt/Facharztzentrum: Die ambulante fachärztliche Versorgung dient der Diagnostik, Therapieplanung und -einleitung bei fachlich speziellen und komplexen Krankheitsbildern.

Leitspital: Für jede Region der Steiermark entsteht ein Leitspital. Statt wie bisher an kleineren Standorten nur wenige Fachrichtungen anbieten zu können, wird in den größeren Leitspitälern in Zukunft mehr Wissen und Erfahrung in einem Haus gebündelt. Dadurch wird in allen Regionen der Steiermark insgesamt mehr medizinische Versorgung in verschiedensten Fachrichtungen möglich. Viele alte Krankenhaus-Standorte werden außerdem nicht aufgelassen, sondern in Zukunft für weitere Gesundheitsangebote genutzt.

Notfallversorgung: Eine lückenlose Notfallversorgung steht heute wie morgen für alle Steirerinnen und Steirer in der ganzen Steiermark 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr bereit.

3. Mehr Beteiligung: Beim „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ wird die Einbindung der Bevölkerung in den Genesungsprozess und den Erhalt der eigenen Gesundheit großgeschrieben. Daher wird die Gesundheitsversorgung mit dem „Steirischen Gesundheitsplan 2035“ einfacher und besser verständlich. Das sorgt dafür, dass die Menschen in der Steiermark in Zukunft besser wissen, wie sie für mehr Gesundheit in ihrem Alltag sorgen können. Dadurch bleiben die Steirerinnen und Steirer länger gesund und benötigen weniger medizinische Behandlungen.

Die nächsten Schritte: Intensive Kommunikation in den Regionen

Der „Steirische Gesundheitsplan 2035“ wird in den kommenden Wochen gemeinsam mit der Landesregierung und den Sozialpartnern intensiv in allen Regionen der Steiermark diskutiert. Die Diskussion erfolgt unter Einbindung regionaler Politikerinnen und Politiker, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Experteninnen und Experten und Bürgerinnen und Bürger. Erst danach wird im Frühjahr 2017 beschlossen, wie der Plan umgesetzt wird.

Für die Gesundheitsversorgung in der Steiermark von morgen ist eines aber schon heute sicher: sie bringt mehr Nähe, bessere Qualität und mehr Beteiligung – für alle Steirerinnen und Steirer.

Christopher Drexler, Landesrat für Gesundheit und Pflegemanagement: „Unser Ziel ist es, den Steirerinnen und Steirern die beste und qualitativ hochwertigste Versorgung im Krankheitsfall anbieten zu können. Damit sie gesünder sind und länger leben als der Rest der Welt.“

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