Wirtschaftsfeindliche Zumutbarkeitsgrenzen für Arbeitslose müssen dringend überdacht und an die Lebensrealitäten angepasst werden. Wirtschaftsbund Steiermark fordert eine gänzliche Neuregelung der Zumutbarkeitsgrenzen und strenge Sanktionen bei Arbeitsverweigerung.
Angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen müssen Regelungen durchforstet und Verfehlungen streng sanktioniert werden. Vor allem die derzeitige Regelung der Zumutbarkeitsgrenzen ist schier praxisfern.
Strecke Bruck an der Mur bis Graz Ost nicht zumutbar?
Zwei Stunden darf die maximale tägliche Wegzeit zum und vom Arbeitsplatz derzeit betragen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der vielen steirischen Pendlerinnen und Pendler die täglich länger zu und von ihrem Arbeitsort unterwegs sind.
Wirtschaftsbunddirektor Mag.(FH) Kurt Egger zeigt kein Verständnis für solche Regelungen: „Wenn jemand in seiner Heimat keine geeignete Arbeit mehr findet wird man längere Anfahrten in Kauf nehmen müssen. Vor allem wenn der Arbeitsort bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.“
„Graz Stadt und Graz Umgebung hatte im Jahr 2015 durchschnittlich 1422 offene Stellen. Davon sind also viele bereits für Arbeitslose ohne PKW aus dem angrenzenden Bezirk Bruck-Mürzzuschlag nicht ‚zumutbar‘, obwohl die öffentliche Anbindung inklusive S-Bahn top ausgebaut ist. Das ist schlichtweg praxisfern und schadet neben dem Standort auch unserem Sozialsystem“, konkretisiert Mag. (FH) Kurt Egger.
Null-Toleranz bei Arbeitsverweigerung!
Der Wirtschaftsbund fordert auch in der Steiermark strenge Kontrollen von Arbeitsverweigerern. Konkret geht es um Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, aber gar nicht wirklich an Arbeit interessiert sind.
„Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer berichten, dass Arbeitssuchende immer dreister werden wenn es darum geht, sich einen „Stempel“ zu holen. Für uns ist das ein klarer Missbrauch des Systems. Wir fordern strengere Kontrollen und harte Sanktionen für Arbeitsverweigerung. Wer sich weigert eine Arbeitsstelle anzunehmen hat keine Unterstützung verdient“, so Egger abschließend.