„Die Liebe kann überall passieren“

„Liebes-Voyeurismus – Warum begeistern Kuppelshows?“, auf Einladung von ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Rinner diskutierten der RTL-Bachelor und Anwalt Jan Kralitschka, die Moderatorin Katrin Lampe, die Winzerin und „Bauer sucht Frau“-Kandidatin Stefanie Sauer und der bekannte steirische Psychologe Enrique Grabl dieses gesellschaftliche Thema in der Parteizentrale der Steirischen Volkspartei.

DT_Liebesvoyeurismus_thumbAuch negative Erfahrungen

„Die Liebe kann überall passieren, auch im Fernsehen“, zeigte sich Jan Kralitschka überzeugt. Er habe die Teilnahme beim Bachelor als Herausforderung gesehen, musste aber auch viele negative Erfahrungen einstecken. Vor allem die mediale Berichterstattung sei nicht immer fair gewesen. Heute bekomme er von vielen Frauen noch Briefe, die ihm schreiben, dass sie es schön finden, dass er seinen Wunsch nach Liebe noch nicht aufgeben hat. „Ich habe mich nie als Pokal gesehen und ich war immer authentisch in der Sendung“, so Kralitschka und ergänzte: „Es war von den Abläufen in der Sendung viel organisiert, aber vom Grundgerüst her war alles echt!“

 Reine Illusion oder alles echt?


Authentizität war auch Stefanie Sauer, Kandidatin in der ATV-Sendung „Bauer sucht Frau“ wichtig. Sie wägte einige Zeit ab ob sie an diesem Format überhaupt teilnehmen sollte. „Ich wollte immer so dargestellt werden wie ich bin. Es passierte auch in der Sendung alles so wie es in der Realität war, es wurde nichts inszeniert“, meinte Sauer. 

Voyeurismus als Motiv

Durchaus kritisch betrachtete Enrique Grabl die Kuppelshows: „Es gibt eine Reihe von Menschen die als Verlierer hervorgehen, die als Freaks hingestellt werden. Die Zuseher machen sich keine Gedanken was mit den Protagonisten nach der Sendung passiert.“ Grabl vertrat die Auffassung, dass viele Protagonisten sich der negativen Auswirkungen nicht bewusst seien. Als Gründe fürs Zusehen nannte er, dass der Mensch die Illusion brauchen würde, um aus der grauen Realität flüchten zu können. Diesen Wunsch würden die TV-Sender bedienen. Den Erfolg der Kuppelshows sieht er darin, dass die Zuseher einen Hang zum Voyeurismus haben und Freude daran haben, das Gesehene zu kommentieren und sich darüber zu exponieren. Er vertrat auch die Meinung, dass in diesen Shows wenig Reales passiere: „Das ist auch gar nicht notwendig, die Menschen brauchen diesen Lustgewinn und diese Illusion.“

Das Publikum als Gradmesser

Eine andere Position bezog Katrin Lampe: „Wir achten darauf, dass niemand in der Sendung sein Gesicht verliert.“ Sie ist auch der festen Überzeugung, dass man beim Format „Bauer sucht Frau“ nicht schauspielern und inszenieren könne: „Wer das behauptet unterschätzt das Publikum, denn das Publikum würde das sofort merken.“

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