Steiermark hat als führendes Forschungsland ihre Neujahrswünsche bereits an den Bund übermittelt

Die Entscheidung kein eigenständiges Wissenschaftsministerium einzurichten, hat in der steirischen Wissenschafts- und Forschungscommunity großes Befremden ausgelöst. 

Rund 58.000 Studierende, 12.500 MitarbeiterInnen und Drittmittel in der Höhe von mehr als 150 Mio. Euro jährlich unterstreichen die Leistungsfähigkeit dieser steirischen Bildungs- und Forschungslandschaft der 5 Universitäten 2 Fachhochschulen, 2 Pädagogischen Hochschulen, die im Mehrheitseigentum des Landes stehende Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH, die Mehrheit der K-Zentren, eine hohe Anzahl an Ludwig-Boltzmann-Instituten und Christian-Doppler-Labors sowie weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen angehören.

KEP

„Die Steiermark ist einer der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte und das führende Forschungsland Österreichs. Mit einer aktuellen F&E-Quote von 4,6 % des BIP führt die Steiermark nicht nur mit großem Abstand das österreichische Ranking an, sondern zählt zu den Top-Forschungsregionen der EU“, ergänzt die zuständige Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder, die zu Recht stolz auf diese beeindruckenden Fakten ist.

Die 9 Hochschulen des Landes, die sich unter der Bezeichnung „Science Space Styria – der steirische Hochschulraum“ schon vor zwei Jahren zur Forcierung der inner-steirische Kooperation zusammengeschlossen haben, haben gemeinsam mit der Steiermärkischen Landesregierung die nachfolgenden maßgeblichen Punkte an die Bundesregierung übermittelt. Damit soll nicht nur mit Nachdruck die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für den Standort Steiermark betont, sondern auch sichergestellt werden, dass die Steiermark ihre Spitzenstellung in diesem Bereich auch in Zukunft halten oder gar weiter ausbauen kann. In Abstimmung mit der Steirischen Hochschulkonferenz und dem Steirischen Forschungsrat wurden daher die folgenden Punkte an die Bundesregierung übermittelt:

1. Die rasche Umsetzung des Bauleitplans Süd: Der Bauleitplan Süd, die Definition und Priorisierung zentraler Bauvorhaben an Südösterreichs Universitäten, gilt österreichweit als Pionierleistung. Zur Realisierung braucht es nun auch zeitliche Verbindlichkeit in der Umsetzung der Vorhaben.

2. Das hohe Niveau in der medizinische Versorgung, Forschung und Lehre in der Steiermark wird auch für die Zukunft gesichert und ausgebaut: Entsprechend dem Grundsatz, dass Patientenversorgung, Forschung und Lehre in der modernen Universitätsmedizin untrennbar miteinander verbunden sind, wird zwischen Bund und Steiermark bis Mitte 2014 eine Finanzierung des Klinischen Mehraufwands (Bau- und Investitionsaufwand, paktierte Geräte, Personalbereitstellung und finanzielle Abgeltungen) ausgehend vom Niveau 2007 und für einen Zeitraum bis 2028 wertgesichert vereinbart und werden gemeinsam Maßnahmen zur partnerschaftlichen und effizienten Steuerung der Medizinischen Universität und des LKH-Univ. Klinikums Graz festgelegt.

3. Die Umsetzung des Nationalratsbeschlusses, 2% des BIP für den tertiären Bildungssektor aufzuwenden: Diese Mittel sind notwendig, um eine adäquate Studienplatz-Finanzierung für Universitäten und die regelmäßige Valorisierung der Studienplatz-Bundesförderung für die Fachhochschulen sicherzustellen. Die bisherige Finanzierung der Universitäten kompensiert gerade die fehlende Inflationsanpassung.

4. Bestehende Erfolgskooperationen weiter zu unterstützen: Wissenschaft braucht Kooperationen. Das Kooperationsklima zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in der Steiermark gilt national als vorbildhaft. Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Steirischen Hochschulraums oder verschiedener hochschulübergreifender Initiativen (NAWI Graz, BioTechMed Graz usw.) braucht aber auch weiter politische Unterstützung und vor allem eine adäquate finanzielle Basis.

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