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Die Steirische Volkspartei trauert um Wolfgang Mantl

In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli verstarb Wolfgang Mantl im 84. Lebensjahr. Der gebürtige Wiener wechselte im Jahr 1965 an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz und wurde 1979 Ordinarius für Politikwissenschaft und Verfassungsrecht. Bis zu seiner Emeritierung 2007 war er Leiter der Abteilung für Politikwissenschaft sowie Allgemeine Staats- und Verfassungslehre.  Jahrzehntelang wirkte er in der Steiermark als einer der renommiertesten Vertreter seines Faches und war an der Reform der steirischen Landesverfassung, im Zuge derer unter anderem der Landesrechnungshof eingerichtet und das Volksrechtegesetz geschaffen wurden, maßgeblich beteiligt. Neben seiner umfassenden Tätigkeit in Lehre und Forschung war Wolfgang Mantl Autor, Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Zudem brachte er sich in die Politikberatung ein und war Obmann des steirischen Gedenkwerkes Josef Krainer. Mit den Josef-Krainer-Preisen hob er herausragende wissenschaftliche und kulturelle Persönlichkeiten hervor und holte sie als Preisträger in die Steiermark. Landeshauptmann a. D. Hermann Schützenhöfer konnte Wolfgang Mantl im April die höchste Auszeichnung des Landes Steiermark, den Ehrenring, überreichen.

Landeshauptmann Christopher Drexler zeigt sich über den Tod Wolfgang Mantls tief betroffen: „Mit Wolfgang Mantl verliert die Steiermark – verliert ganz Österreich – einen Doyen der Verfassungs- und Politikwissenschaft. Wir werden ihm für seine Leistungen als international renommierte Forscherpersönlichkeit und zugleich als einen Lehrenden, der Generationen an exzellenten und anerkannten Juristinnen und Juristen in der Steiermark geprägt hat, in Dankbarkeit verbunden bleiben. Die Reform der Landesverfassung, die Einrichtung des ersten weisungsungebundenen Landesrechnungshofs Österreichs 1982, das für alle Bundesländer Modell wurde, aber auch der markante Ausbau der Volksrechte und die sogenannte Kontrollinitiative waren Früchte seiner Tätigkeit. In den Jahren und Jahrzehnten als Universitätsprofessor bergründete er eine ‚Schule der Grazer Juristenpolitologie′, die es verstand eine bahnbrechende Verbindung aus Verfassungs- und Politikwissenschaft herzustellen. Ich danke Wolfang Mantl für sein imponierendes Lebenswerk, sein Wirken und sein profundes Wissen, mit dem er den politischen Diskurs und die politischen Entscheidungen begleitet, beeinflusst und mitgestaltet hat. Mein tiefempfundenes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie.“

 

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