Müll als Zukunfstsressource und Entwicklungschance

Eine der wertvollsten Ressourcen stellt unser Müll in Zeiten von begrenzten fossilen Rohstoffen wie zum Beispiel Öl oder seltene Erden dar. Die Steiermark ist bereits weltweit an der Spitze im Umgang mit Abfällen. Ein Grund dafür liegt in dem in der Steiermark einzigartigen Miteinander zwischen Land, Gemeinden, Abfallunternehmungen und dem Bürger.

Jedoch nur mit einem klugen und nachhaltigen Ressourcenmanagement ist es möglich, diesen Schatz vollends zu heben und zu einem Gewinn für unser Land zu machen. Ein Beispiel, wo die Reise für Landesrat Hans Seitinger hingehen soll, sind die 50 Unternehmen im Bereich Abfall- und Stoffströme im Eco-World-Styria Cluster, die gewaltige Exportraten von über 90% aufweisen. Als Ausgangspunkt wurde von Joanneum Research im Auftrag des Landesrates und der Fachgruppe Abfall- und Abwasserwirtschaft in der WKO Steiermark eine regionalökonomische Studie als umfassende Bestandsanalyse erstellt, die erstmals sämtliche Zahlen, Daten und Fakten zu diesem für die Entwicklung unseres Bundeslandes bedeutenden Wirtschaftszweig liefert.

Dr. Franz Prettenthaler (Joanneum Research), Landesrat Johann Seitinger, Daniela Müller-Mezin (Obfrau der Fachgruppe Abfallwirtschaft, WKO Steiermark), HR DI Dr. Wilhelm Himmel   ©Steiermark.at/Dohr
Dr. Franz Prettenthaler (Joanneum Research), Landesrat Johann Seitinger, Daniela Müller-Mezin (Obfrau der Fachgruppe Abfallwirtschaft, WKO Steiermark), HR DI Dr. Wilhelm Himmel ©Steiermark.at/Dohr

Landesrat Hans Seitinger:  „Es ist uns in den letzten Jahren in der steirischen Abfallwirtschaft gelungen, aus einem ökologischen Problem eine gigantische ökonomische Chance zu entwickeln. Dadurch können wir in Zukunft viele neue und sichere Arbeitsplätze in Aussicht stellen.“

Die wichtigsten Eckdaten aus der Studie:

  • 136 Unternehmen erwirtschaften jährlich ½ Milliarde Euro Umsatz
  • 2.278 Erwerbstätige in Abfall verarbeitenden Unternehmen
  • Beschäftigungseffekt +35% in 10 Jahren
  • Hoher inländischer Wertschöpfungsmultiplikator (lediglich 10% gehen ins Ausland)
  • 425 Altstoffsammelzentren
  • Große Innovationstätigkeit und Wertschöpfungschancen
  • Rund eine Milliarde Euro Bruttoanlageinvestitionen der Abfallwirtschaft 2000-2012

Aufbauend darauf betont Landesrat Seitinger nun folgende Schwerpunkte:

  • Müllvermeidung und optimiertes Recycling durch Aktionen wie zB G’scheit Feiern, Vermeidung von Plastiksackerln, exakte Trennung, die Erforschung und Entwicklung von intelligenten Verpackungssystemen, etc.
  • Innovative Produktentwicklung gemeinsam mit den Universitäten. Revolutionäre Forschungsprogramme wie zB das Projekt Landfill Mining (Verwertung von in der Vergangenheit in Deponien vergrabenen Rohstoffen und nachhaltige Bewirtschaftung dieser Deponien)
  • Positive Auswirkungen durch die Gemeindestrukturreform. Mehr Kosteneffizienz und noch besseres Service für den Bürger durch größere Gemeindestrukturen.

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