50. Todestag von Josef Krainer senior – die Steirische Volkspartei im Gedenken an den „lärchernen Stipfl“

Am 28. November 1971 verstarb Josef Krainer senior auf einer Jagd in Allerheiligen bei Wildon. 23 Jahre lang prägte er als Landeshauptmann die steirische Politik wie kein anderer. In diesen Tagen denkt die Steirische Volkspartei anlässlich seines 50. Todestages an Krainers Wirken und Schaffen zurück. 

„Als Josef Krainer 1948 Landeshauptmann wurde, herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg Armut, 1971 stand die Steiermark gut da. Er führte das Land von der Armut in den Wohlstand. Josef Krainer senior war eine Politiklegende und eine der erheblichsten Persönlichkeiten der Steiermark und Österreichs nach 1945“, erklärt Landesparteiobmann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. In diesen Tagen erinnert sich die Steirische Volkspartei anlässlich des 50. Todestages ganz besonders an den „lärchernen Stipfl“, wie Krainer schon zu Lebzeiten gerne genannt wurde. In einem Podcast spezial kommen neben Schützenhöfer auch andere Wegbegleiter zu Wort: Kurt Jungwirth, der von Krainer 1970 als Landesrat in die Politik geholt worden war. Gerold Ortner, der ihn als Sekretär in den letzten acht Jahren seines Lebens begleitete. Sowie Franz Hasiba und Ruth Feldgrill-Zankel, die u. a. Krainers letzten Wahlkampf 1970 leiten durften.

 

„Vergiss die kleinen Leute nie“

Schützenhöfer lernte Krainer zum ersten Mal im September 1970 als Landessekretär der Jungen ÖVP persönlich kennen. „Er sagte zu mir: Schau den Leuten in die Augen, wenn du mit ihnen redest. Schau ihnen aufs Maul, aber rede ihnen nicht nach dem Mund. Und vergiss die kleinen Leute nie“, erzählt Schützenhöfer über seine erste Begegnung mit ihm, „seine ersten Worte werden mir ewig in Erinnerung bleiben.“

Auch an den 28. November 1971 kann sich Schützenhöfer noch sehr gut erinnern: „Einen Tag davor war Krainer noch bei der Landeskonferenz der JVP in der Fachschule Haidegg zu Gast gewesen. Danach gab es deswegen auch innerhalb der ÖVP einige Diskussionen, dass er sich womöglich bei dieser Konferenz zu sehr aufgeregt haben könnte. Widerspruch war damals ja weniger gefragt und wir waren so etwas wie die Frechen in der Partei.“ Die Konferenz wurde jedenfalls am Sonntagvormittag fortgesetzt. „Plötzlich wurden JVP-Landesobmann Walter Heinzinger und Fritz Csoklich, der damalige Chefredakteur der Kleinen Zeitung, zum Telefon gerufen. Durch die Glastür konnten wir beobachten, wie sie die Steinstiegen runtergingen und in den Saal zurückkamen. Ich wusste sofort, da musste etwas Schlimmes passiert sein, als ich ihre Gesichter sah. Heinzinger wandte sich mit zitternder Stimme an das Publikum: Es ist etwas Schreckliches über die Steiermark hereingebrochen – der Landeshauptmann ist tot. In den Tagen danach fiel die Steiermark in eine Schockstarre.“

Der Landeshauptmann betont, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, Krainer zu gedenken und ihn als Vorbild zu sehen: „Josef Krainer senior hatte einen politischen Ur-Instinkt, seine Politik setzte immer beim konkreten Menschen mit dessen Sorgen, Hoffnungen, Wünschen, Sehnsüchten und Problemen an. Darüber hinaus sah er das große Ganze, wusste um die Notwendigkeit einer Vision und Vorstellung, wohin sich unser Land und unsere Gesellschaft entwickeln sollten.“


 

Podcast über Josef Krainer senior:


 

Zu seinem 40. Todestag im Jahr 2011 erschien ein „Politicum“, in dem zahlreiche Wegbegleiter ihre Erlebnisse und Geschichten mit Josef Krainer senior erzählten.

HIER können Sie die Beiträge nachlesen.

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