Schützenhöfer: „Wir wollen noch einmal an Stimmen dazugewinnen!“

Zwei Monate ist es her, seit ein Video, das auf einer wunderschönen spanischen Ferieninsel aufgezeichnet wurde, die Öffentlichkeit schockierte. Ein Video, das zur Folge hatte, dass in der österreichischen Innenpolitik kein Stein auf dem anderen geblieben ist und am 29. September ein neuer Nationalrat gewählt werden muss. Heute Freitag, am 19. Juli, präsentierte Landesparteiobmann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die 54 Kandidatinnen und Kandidaten der Steirischen Volkspartei für die kommende Nationalratswahl: „Nach dem viel zu frühen Tod von Barbara Krenn, der für uns einen schmerzlichen Verlust bedeutet, führt Juliane Bogner-Strauß unsere Liste für die Nationalratswahl an. Sie ist als Quereinsteigerin in die Politik gekommen und hat in kurzer Zeit als Ministerin sehr viel vorangetrieben. Ich bin sehr froh, dass sie zur Verfügung steht und hoffe, dass sie im Herbst wieder dorthin kommt, wo sie hingehört – nämlich in die Bundesregierung!“

Beim Zweitgereihten auf der Landesparteiliste, NAbg. Reinhold Lopatka, setzt Schützenhöfer auf einen Mann mit sehr viel politischer Erfahrung. Auf Platz drei ist NAbg. Martina Kaufmann zu finden, die Plätze vier und fünf werden von NAbg. Karl Schmidhofer und Agnes Totter eingenommen. „Wir haben uns bemüht, eine Liste aus Kontinuität und neuen Kräften zusammenzustellen. Ich glaube, das ist uns sehr gut gelungen“, erklärte der Landeshauptmann und gab das Wahlziel vor: „Wir wollen im Vergleich zur letzten Wahl 2017 noch einmal an Stimmen dazugewinnen – und zwar eindeutig. Es gibt absoluten Grund zum Optimismus, aber auf gar keinen Fall zur Überheblichkeit. Bei der Wahl am 29. September geht es um die Frage, ob wir Sebastian Kurz als Kanzler wieder haben wollen und er den Weg, den er begonnen hat, weiterführen kann.“

 

Reißverschlusssystem kam zur Anwendung

28 Frauen und 26 Männer finden sich auf der Landesparteiliste der Steirischen Volkspartei, die nach dem Reißverschlusssystem erstellt wurde, wieder. Juliane Bogner-Strauß, die bekanntlich in der letzten Regierung Ministerin für Frauen, Familie und Jugend war, scheint nun auf der aktuellen Landesliste als Spitzenkandidatin auf. „Es ist mir natürlich eine große Freude, eigentlich habe ich aber gedacht, dass mir diese Ehre erst in drei Jahren zuteilwird“, sagte Bogner-Strauß, die in ihrer Rede auch noch an Krenn erinnerte: „Wir haben sie viel zu früh verloren. Was sie ausgemacht hat, waren Stärke, Hilfsbereitschaft und ein offenes Ohr. Da konnte ich als Quereinsteigerin in die Politik viel lernen und mitnehmen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.“

Stolz blickte Bogner-Strauß auf die letzten eineinhalb Jahre als Ministerin zurück: „Mir ist bis jetzt viel gelungen. Drei Dinge sind mir besonders wichtig: Gewaltschutz, der Familienbonus und die Kinderbetreuung. Ich war immer eine „working mum“ und deshalb war es mein großes Anliegen, dass wir in unserem Land für eine gute Kinderbetreuung sorgen.“ Die gebürtige Südsteirerin will natürlich nach der Wahl auf den Ministersessel zurückkehren, ihre Zukunftsthemen wird sie weiterhin auf Familien und Frauen ausrichten. „Ich möchte aber ebenso die Väterbeteiligung erhöhen, denn es braucht auch eine Chance, dass Väter Familie und Karriere vereinen können.“ Für das Thema Pflege wird sie sich genauso stark machen: „Die Pflegenden und die zu Pflegenden müssen gleichermaßen gefördert werden, mit dem „Pflegekonzept Neu“ werden wir die beste Unterstützung schaffen. Altern in Würde – das muss gewährleistet sein. Denn wie sagt schon ein Sprichwort: „Einen alten Baum soll man nicht versetzen.“

 

Mehr als ein Drittel unter 35 Jahre alt

Auf der einen Seite Erfahrung, auf der anderen Seite frischer Wind – so könnte man die Landesliste auch beschreiben. Die jüngsten Kandidaten sind 19 bzw. 21 Jahre alt, die ältesten 78 bzw. 68 Jahre. Das Durchschnittsalter der Kandidaten beträgt 40,5 Jahre, mehr als ein Drittel aller 54 Personen ist unter 35 Jahre alt. Neben der Ausgewogenheit in Bezug auf Geschlecht und Alter zeigen auch die beruflichen Tätigkeiten der Kandidaten die Breite der Steiermark bzw. der Steirischen Volkspartei: „Es ist ein guter Mix aus allem, was die Partei ausmacht. Auf unserer Liste finden sich neben Studenten, Lehrern und Professoren auch Tischlermeister, Rauchfangkehrer, Gastwirt, Polizisten und Landwirte wieder. Von der Hausfrau und dem Unternehmer bis zu Juristen und Ingenieure, selbst eine Soldatin beim österreichischen Bundesheer und ein Milchtechnologe treten für die kommende Nationalratswahl an“, erklärte Landesparteigeschäftsführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselsberg, der in seinem Statement auf die geschlossene Einheit der Steirischen Volkspartei und das Motto der ÖVP für den kommenden Nationalratswahlkampf hinwies: „Unser Weg hat erst begonnen.“

Martin Spreitzhofer, Josef Smolle, Karl Schmidhofer, Sonja Rauscher, Ernst Gödl, Martina Kaufmann, Reinhold Lopatka, Juliane Bogner-Strauß, Hermann Schützenhöfer, Corinna Scharzenberger, Christoph Stark, Andreas Kühberger, Daniela List, Joachim Schnabel, Agnes Totter, Detlev Eisel-Eiselsberg (v. l.) Foto Fischer

 

Übersicht Landes- und Regionalparteilisten für die Nationalratswahl 2019

 

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