Schützenhöfer: „Kreativität ist unersetzbar!“ Neues politicum widmet sich dem Thema „Baukultur und Politik“

Eine Publikationsreihe, die dazu gedacht ist, politisch relevante Probleme in vorurteilslosem und kritischem Geist zu durchdenken und allenfalls mögliche Lösungen anzubieten – so wurde das erste „politicum“, das im Jänner 1980 veröffentlicht wurde, damals beschrieben. 39 Jahre und 120 Ausgaben später hat dieser Satz noch immer Gültigkeit, das politicum war, ist und bleibt kritisch. Am Montagabend wurde im Steinernen Saal im Landhaus in Graz das jüngste Werk der unvergleichlichen Serie vorgestellt. Der Saal, der in den Jahren 1557 bis 1565 erbaut worden war und der traditionell zur Präsentation ausgewählt wird, konnte diesmal gar nicht besser passen, heißt doch der Titel des diesjährigen Werkes „Baukultur und Politik“.

Klaus Poier, Barbara Riener, Hermann Schützenhöfer, Wolfdieter Dreibholz, Markus Bogensberger (v. l.) © STVP/Foto Fischer

Wie schon in der Vergangenheit arbeiteten auch an diesem Buch wieder einige bekannte Autoren mit, insgesamt sind es bereits mehr als 1.800 Personen, deren Expertisen über all die Jahre in die politicum-Ausgaben einflossen. Im aktuellen Buch finden sich etwa Beiträge von Bundesminister Gernot Blümel, den Landesräten Christopher Drexler, Johann Seitinger und Anton Lang. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl oder ORF-Moderator Tarek Leitner kommen zu Wort, genauso wie der Grazer Stadtbaudirektor Bertram Werle. Experten der Universitäten und aus dem Bereich der Architektur und Kultur werten das neueste Exemplar ganz besonders auf.

Klubobfrau LAbg. Barbara Riener konnte zur Präsentation namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Architektur begrüßen und unterstrich in ihrer Eröffnungsrede, dass „Baukultur Leidenschaft und Leben ist. Es ist außerdem ein spannendes Thema, das uns regelmäßig im Landtag verfolgt, denn die Frage, wie stark die Politik in die Baukultur eingreifen soll bzw. kann, beschäftigt uns immer wieder.“

Gesamtredakteur Ass.-Prof. Dr. Klaus Poier machte in seinen Ausführungen eine kleine Reise ins Jahr 1984: „Damals erschien das 20. Exemplar mit dem Titel ,Architektur und Politik‘. 35 Jahre später haben wir dieses Thema wieder ganz bewusst aufgegriffen. Vieles ist gleichgeblieben, vieles hat sich aber inzwischen verändert.“ Poier dankte der Steirischen Volkspartei, dass es nach wie vor möglich sei, auch kritische Publikationen zu veröffentlichen. In die gleiche Kerbe schlugen die beiden Herausgeber DI Markus Bogensberger und DI Dr. Wolfdieter Dreibholz. Letzterer äußerte in seiner Rede vor allem den Wunsch, dass die Baukultur Einzug ins Regierungsprogramm halten sollte: „Denn Architektur ist ein langfristiges Thema und im Gegensatz zu anderen künstlerischen Bereichen immer sichtbar. Musik kann man abdrehen, Bilder kann man abhängen, Bücher kann man weglegen. Die Architektur bleibt stehen.“ Mit einem Bekenntnis, die Baukultur ins Regierungsprogramm aufzunehmen, könnte die Steiermark eine Vorreiterrolle spielen“, so Dreibholz.

Schützenhöfer: „Wir nehmen die kritischen Anmerkungen auf“

Ganz besonders beim Thema Architektur gehen die Meinungen gerne auseinander. Das nahm auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöferzur Kenntnis: „Früher wurde die Steiermark zurecht einmal als Land der Architektur bezeichnet. Ich gebe zu, dass wir durchaus einen neuen Anlauf brauchen, um auf dieses Niveau zurückzukehren.“ Wobei Schützenhöfer auch positive Beispiele wie die Stadthalle oder das Kunsthaus in Graz hervorhob, beides bedeutende Gebäude, die Menschen aus aller Welt anziehen würden. „Ich sehe das politicum aber auch als einen Ansatz, um im Landtag mit allen Parteien in den Diskurs zu gehen. Auf jeden Fall nehmen wir die kritischen Anmerkungen auf, denn Kreativität ist unersetzbar.“

Das politicum 121 kann beim Verein für Politik und Zeitgeschichte in der Steiermark, Karmeliterplatz 6, 8010 Graz, Tel. 0316/60744-4350, E-mail: office@politicum.at bzw. über www.politicum.at angefordert werden.

 

Mehr Fotos finden Sie auf unserer Flickr-Seite: https://www.flickr.com/photos/steirischevp/albums/72157691190277653

 

„politicum“ versteht sich als Zeitschrift, die die offene Diskussion pflegt. Zahlreiche, namhafte nationale und internationale Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und politischen Couleurs haben zu den verschiedensten aktuellen Themen Stellung bezogen. Zu Politik, Wirtschaft, Geschichte, Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Staats- und Demokratiereform u.v.m.

Die Liste der Themen sowie die Liste der über 1.800 Autorinnen und Autoren ist eine eindrucksvolle, bunte Vielfalt und ein kleines „Who is who“ der Steiermark, aber auch Österreichs.

Zur Webseite →

Südoststeiermark