25 Vertreter des Gesundheitsbereichs für eine noch bessere Gesundheitsversorgung ab 2025!

„Morgen, am 7. April, ist Weltgesundheitstag. Ein guter Grund für die Liezenerinnen und Liezener, etwas für ihre eigene Gesundheit zu tun. Nämlich mit einer JA-Stimme für das neue Leitspital bei der morgigen Volksbefragung ein Zeichen dafür zu setzen, dass die Gesundheitsversorgung in unserer Region nicht nur abgesichert, sondern sogar noch besser werden soll“, appellieren die Bürgermeister Herbert Gugganig (Irdning-Donnersbachtal, VP), Bernhard Moser (Landl, SP), Roland Raninger (Stainach-Pürgg, VP) und Fritz Zefferer (Mitterberg-St. Martin, SP).

25 Vertreter des Gesundheitsbereichs für eine noch bessere Gesundheitsversorgung ab 2025!

„Im Laufe der hochemotionalen Debatten rund um das Leitspital haben sich immer wieder Experten und Vertreter des Gesundheitsbereichs mit sachlichen Argumenten zu Wort gemeldet. Sie haben sich alle ganz deutlich für die notwendigen Reformen ausgesprochen und immer wieder den Appell formuliert, nicht nur eine Diskussion über Spitalsstandorte zu führen, sondern die Gesamtheit der Gesundheitsversorgung – mit Gesundheits- und Facharztzentren, dem dichten Netz an niedergelassenen Haus- und Fachärzten, dem ausgezeichneten Rettungs- und Notarztwesen – zu sehen.

Sowohl innerhalb des Bezirkes Liezen, als auch über unsere Region hinaus, haben viele ihre Meinung klar zum Ausdruck gebracht und für das Leitspital plädiert, das bis zum Jahr 2025 in unserem Bezirk entstehen soll. 25 Vertreter des Gesundheitsbereichs, vor allem aus Liezen, aber auch aus der ganzen Steiermark, die sich für eine noch bessere Gesundheitsversorgung ab 2025 einsetzen, haben wir noch einmal vor den Vorhang gebeten, um ihre Argumente darzulegen“, so die vier Bürgermeister.

 

1.       DGKP Birgit Haunschmid, Pflegedienstleiterin Klinik Diakonissen Schladming: „Drei Krankenhäuser mit vollen Diensträder – insbesondere zwei geburtshilfliche Abteilungen im Bezirk – zu besetzen, wird künftig eine kaum schaffbare Herausforderung sein. Abwarten und zusehen wäre in diesem Zusammenhang der falsche Zugang.“

2.       Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg, Rektor der Med Uni Graz: „Ein Krankenhaus ist als Ausbildungsstätte nur attraktiv, wenn es eine Mindestgröße hat, mit entsprechend vielen Patienten und Ärzten. Sonst geht dort kein junger Arzt hin. Das Gleiche gilt für Fachärzte: Auch die wollen nur dorthin, wo moderne Medizin gemacht werden kann.“

3.       CPT. Reinhard Kraxner, Geschäftsführer des ÖAMTC-Christophorus Flugrettungsvereins: „Unser Notarzthubschrauber Christophorus 14 in Niederöblarn transportiert derzeit ca. 95% der lebensbedrohlich erkrankten oder verletzten Patienten aus dem Bezirk Liezen in Schwerpunktkrankenhäuser in anderen Bezirken oder Bundesländern. Das Leitspital im Zentrum des Bezirks wird helfen, mehr Patienten im Bezirk versorgen zu können.“

4.       Dr. Herwig Lindner, Präsident der Ärztekammer Steiermark: „Wer die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen langfristig sichern will, kann nur für ein starkes Leitspital sein. Es ist absolut richtig, jetzt die Weichen für einen gut funktionierenden Spitalsstandort im Bezirk Liezen zu stellen. Man kann zwar die drei Häuser erhalten, sie würden aber zunehmend schlechter funktionierende Hüllen werden.“

5.       Dr. Friedrich Drobesch, HNO-Facharzt in Liezen, Bezirksärztevertreter: „Wir haben keine Wahl! Das Leitspital ist eine Notwendigkeit aufgrund der medizinischen Spezialisierung und des Ärztemangels. Damit das neue Leitspital die Versorgung der Bevölkerung verbessern kann, ist die Fachärztliche Versorgung im Bezirk und die Notärztliche Versorgung sicher zu stellen. Insbesondere die Fächer Hals-Nasen-Ohren und Neurologie sind für den Bezirk Liezen noch zu entwickeln. Faktum ist, dass wir nicht weiterhin drei Spitäler betreiben können.“

6.       Prim. Dr. Gerhard Melzer, Ärztlicher Direktor Spitalsverbund Rottenmann-Bad Aussee: „Das neue Leitspital ist ein Spital für die nächsten Jahrzehnte. Wir müssen dem medizinischen Fortschritt Rechnung tragen und neue Strukturen aufbauen. Es geht gar nicht anders, dazu gibt es keine Alternative.“

7.       Oberärztin Dr. Bettina Gölles, Gynäkologin am LKH Rottenmann-Bad Aussee: „Eine zentrale Geburtenstation im Bezirk ist aus meiner Sicht als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe ebenso wie als Einwohnerin des Bezirks sehr wichtig, da höhere Fallzahlen, sowie das Vorhandensein von ausreichend medizinischem Personal und einer verbesserten kinderärztlichen Versorgung vor Ort, ein hohes Maß an Sicherheit für Mutter und Kind gewährleisten können.“

8.       Prim. Dr. Savo Miocinovic, Leiter der chirurgischen Versorgung des Spitalsverbundes Rottenman-Bad Aussee: „Natürlich können wir keine jungen Spitalsärzte mehr davon überzeugen, in unserem wunderschönen Bezirk leben und arbeiten zu wollen, wenn wir ihnen kein zeitgemäßes Arbeitsumfeld bieten können. Und dazu braucht es im 21. Jahrhundert einfach Spitäler mit anderen Strukturen.“

9.       Dr. Wilhelm Pintar, Arzt für Allgemeinmedizin in Stainach-Pürgg: „Alle Experten, des mit der Sache befassten Gesundheitswesens, sind einhellig der Meinung, dass nur ein zentral gelegenes, daher gut erreichbares, modernst ausgestattetes Leitspital der Bevölkerung des Bezirkes die beste Versorgung auch für die Zukunft bieten kann. In diesem Sinne und mit dem Blick aus der täglichen Praxis, kann auch ich mich nur dieser Meinung anschließen.“

10.   Dr. Patrick Killmaier, Leiter des Gesundheitszentrums Mariazell, das seit 2016 am Standort des ehemaligen LKH in Betrieb ist: „Es hat sich bewährt, in kleineren Strukturen, wie einem Gesundheitszentrum, die Erstbehandlung durchzuführen, und gegebenenfalls Patienten in Schwerpunktspitäler weiterzuleiten – was allerdings nur in seltenen Fällen nötig ist. Auch in der angespannten Schneelage Anfang Jänner, als Mariazell teilweise abgeschnitten war, konnten wir die Bevölkerung bestens versorgen.“

11.   Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Lanzer, ehem. Vorstand der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin Graz: „Nur im geplanten Leitspital werden jene Behandlungsfrequenzen erreichbar sein, die international als Kennzahlen für die Behandlungsqualität gelten und Voraussetzung für objektivierbare medizinische Erfolge, Weiterentwicklung, das unverzichtbare Standortrenommee und damit – u.a. – für eine adäquate Ärztinnenbesetzung- und -ausbildung sind. Die Fragestellung der Volksbefragung ignoriert die Inhalte des Gesundheitsplans, sie ist irreführend und das ‚Ennstaler‘Schlagzeilenzitat ‚Drei Spitäler ohne, statt ein Spital mit Ärzten‘ ist eindringlich warnend zu unterstreichen!“

12.   Prim. Dr. Christian Kaulfersch, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie der Klinik Diakonissen Schladming: „Aufgrund des medizinischen Fortschritts ist eine Weiterentwicklung für alle Fachbereiche nur in einer größeren Einheit möglich. Mit einem Leitspital kann die hohe Qualität der unfallchirurgischen und orthopädischen Expertise für die Gesamtbevölkerung in der Versorgungsregion auch zukünftig sichergestellt und weiter ausgebaut werden.“

13.   Daniela Forstner aus Irdning absolviert gerade ein Hebammen-Studium in Zürich: „Ich persönlich freue mich, dass es bald auch im Bezirk Liezen eine Geburtenstation geben wird, die eine Größe hat, die internationalen Standards entspricht, was die Anzahl der Geburten angeht. Denn nach dem Abschluss meines Studiums möchte ich in einer Geburtenstation arbeiten, wo ich gefordert bin, in Übung bleibe und mich auch entsprechend weiterentwickeln kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn das durch das neue Leitspital auch zuhause im Bezirk Liezen möglich wird.“

14.   Dr. Karl Wohak, Ärztlicher Leiter Klinik Diakonissen Schladming: „Auch, wenn wir es uns wünschen würden, es wird in Zukunft nicht mehr möglich sein, alle drei Krankenhäuser unseres Bezirkes so aufrechtzuerhalten, wie bisher. Es braucht größere Einheiten mit hohen Fallzahlen. Das Leitspital ist für mich daher zusammen mit den Gesundheitszentren der einzig richtige Weg, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu erhalten und junge Ärzte wieder in unseren Bezirk zu bekommen.“

15.   Prim. Dr. Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes Steiermark: „Die schnellstmögliche passende Versorgung bei medizinischen Notfällen ist unter anderem durch die vorhandenen Notarztstützpunkte sowie durch den Einsatz von Hubschraubern flächendeckend rund um die Uhr sichergestellt. Diese moderne und hochqualitative Versorgung wird es – laufend dem Bedarf entsprechend adaptiert – auch weiterhin geben. Bei einem Notfall ist es entscheidend, dass eine schnelle Versorgung und Stabilisierung durch den Notarzt erfolgt. Dann wird der Patient – wie schon jetzt – am Boden oder in der Luft in das bestgeeignetste Spital gebracht – nicht in das näheste!“

16.   Dr. Michael Tripolt, MPH, Zentralbetriebsratsvorsitzender der KAGes: „Als Mediziner kann ich zum Leitspital nur sagen, dass die vorgeschlagene Lösung die beste ist, die am Tisch liegt. Als Zentralbetriebsratsvorsitzender liegt mein Hauptanliegen natürlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für alle KAGes-Beschäftigten gilt eine Beschäftigungsgarantie im Rahmen der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft. Ich fühle mich aber auch – obwohl nicht direkt zuständig – der Kollegenschaft der Diakonie verbunden und werde auch in diesem Bereich meinen größten Einsatz zeigen.“

17.   Dr. Martin Hasibeter, Arzt für Allgemeinmedizin in Irdning: „Es erscheint aus gesundheitsökonomischer Sicht unumgänglich, ein Leitspital zu implementieren. Aus meiner Sicht kann nur auf diese Weise auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung unseres Bezirkes sichergestellt werden. Auch kann so dem bereits bestehenden akuten Ärztemangel in Bezirk Liezen entgegengewirkt werden.“

18.   Gerhard Wechtitsch, Betriebsratsvorsitzender LKH Bad Aussee: „Ich sehe mit dem Leitspital die Chance für den gesamten Bezirk Liezen ein Zentrum mit großer Wiedererkennung im medizinischen Bereich zu erhalten. Wir müssen das große Ganze sehen und auch über die Grenzen, etwa nach Schwarzach schauen. Offen und visionär – so stelle ich mir die Zukunft für die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen vor.“

19.   Mag. Renate Skledar, PatientInnen- und Pflegeombudsfrau: „Am neuen Leitspital in Liezen führt kein Weg vorbei. Wer etwas anderes behauptet, weiß es nicht besser oder handelt aus anderen Motiven. Es geht schlechtweg nicht mehr, dass man drei kleine Spitäler in einem Bezirk wie Liezen erhält. Denn zusätzlich zum bereits bestehenden Mangel an Personal, wird kein Arzt mehr in eines dieser Krankenhäuser gehen, weil es eine berufliche Sackgasse ist.“

20.   MR Dr. Hans Petritsch, Arzt für Allgemeinmedizin, Altaussee: „Um eine bessere medizinische Grundversorgung im gesamten Bezirk Liezen zu gewährleisten, geht es nicht nur um die Frage eines neuen Leitspitals. Dieses Krankenhaus muss in ein Teil eines qualitätsorientierten und patientennahen gesundheitlichen Versorgungskonzeptes sein. Insgesamt sollte durch die bessere Verknüpfung von Intra- und extramuraler Gesundheitsversorgung, die Kombination von Hausarzt, Gesundheits- und Facharztzentren und dem neuen Leitspital im Bezirk Liezen eine moderne Qualität bei der Patientenbetreuung gesichert werden.“

21.   Dr. Richard Rezar, Arzt für Allgemeinmedizin und Feuerwehrarzt in Stainach-Pürgg: „Als langjähriger, profunder Kenner des österreichischen, insbesondere aber des Liezener Gesundheitsystems, appelliere ich eindringlich an die Liezener Bevölkerung, sich für eine zentrale Spitalslösung im Ennstal zu entscheiden. Schon heute funktioniert das Spitalswesen auf Grund des Ärztemangels nicht mehr. Kleinkariertes Kirchturmdenken ist hier die falsche Antwort. Wir benötigen eine zukunftsorientierte Lösung für den Bezirk Liezen. Wir brauchen e i n kompetentes Schwerpunktkrankenhaus mit einem umfangreichen Leistungsspektrum für die Bevölkerung von Liezen!“

22.   Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft: „Es nützt uns nichts, wenn wir zwar schöne und teils neue Häuser haben, aber leider keine Ärzte mehr drin sind. Wir brauchen auch eine größere Konzentration an Fällen und Fachärzten – daher auch das Leitspital, um die Qualität der Versorgung und eine adäquate Ausbildung gewährleisten zu können. Drei Standorte kann man im Bezirk Liezen langfristig nicht betreiben.“

23.   Moritz Streußnig aus Irdning studiert Medizin an der Universität Graz: „Ich stehe zwar noch relativ am Anfang meines Medizinstudiums, eines ist für mich aber klar: als fertiger Arzt wird für mich und meine Kollegen mein Heimatbezirk durch das neue Leitspital um einiges interessanter hinsichtlich der späteren Berufsausübung.“

24.   Prim. Dr. Johann Kainz, Abteilungsvorstand für Intensivmedizin am LKH Bruck an der Mur; Referent für Notfall- und Rettungsdienste der Ärztekammer Steiermark: „Wir Notärztinnen und Notärzte verstehen unseren Auftrag darin, akut erkrankte oder verletzte Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen vor Ort bedarfsgerecht zu versorgen. Um dieser Herausforderung gerecht werden zu können, ist allerdings ein entsprechendes fachliches Wissen und vor allem der Bezug zur innerklinischen Praxis notwendig. Das breit gefächerte Versorgungsspektrum eines Krankenhauses und die damit verbundene ärztliche Erfahrung, ist daher der beste Nährboden für eine fundierte notärztliche Versorgung. Mit dem obersteirischen Leitspital Liezen, wird es gelingen, ein weiteres Ausbildungszentrum für Spitzenmedizin im Notarztrettungsdienst auf Schiene zu bringen.“

25.   Dr. Albin Rünstler, Arzt für Allgemeinmedizin in Donnersbach: Wenn die medizinische Versorgung der regionalen Bevölkerung verbessert wird und sich die Möglichkeiten medizinischen Handelns durch die Stärkung und Erweiterung des fachärztlichen Angebotes erhöhen, so ist das zu befürworten. Wenn durch persönliche Befindlichkeiten die Verwirklichung von Gesundheitsprojekten für die Menschen, von der Sachebene auf die emotionale Ebene verlagert wird, so ist zu erwarten, dass am Ende nur ein suboptimales Ergebnis erreicht werden wird.

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